»Spenden Sie Trost für Südostasien« fordert die »Internationale Bibelgesellschaft« in einer E-Mail auf.
Das wäre natürlich billiger; aber am Ende des Briefes soll man doch wieder Geld spenden.
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Laut einer Pressemitteilung der »Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsdienste« (AgdD) kritisierte deren Vorsitzender: »Der Schutz der Friedenskräfte durch die Soldaten ist in keiner Weise zum Tragen gekommen.«
Die Soldaten haben die Friedenskräfte also geschützt. Aber warum ist der Schutz nicht zum Tragen gekommen? Hat er den Termin verschlampt und die anderen Träger im Regen stehen lassen?
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Mit der Schlagzeile »Wenig Wasser effizienter nutzen« berichtet das »Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung« über das Ergebnis der deutsch-jordanischen Regierungsverhandlungen.
Wäre es nicht besser, wenn viel Wasser effizienter genutzt würde?
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Die »Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung« hat eine Dokumentation mit dem Untertitel »Massenvernichtungsmittel als Herausforderung für das deutsch-amerikanische Verhältnis« vorgestellt.
Auch wenn uns nicht ganz klar ist, was für ein Verhältnis sich da angebahnt hat, aber um Massenvernichtungsmittel sollte sich das nicht bemühen.
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Die Kernenergieindustrie möchte gerne aus dem Ausstieg aussteigen. Andere Organisationen steigen lieber in etwas ein. In einem internen Rundschreiben der Hilfsorganisation ist vom »Einstieg von 'Brot für die Welt' in die Direktbespendung für die Opfer...« zu lesen.
Aber kann man später aus dem Direktbespendungseinstieg auch wieder aussteigen?
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Seit »der überblick« ein Heft mit dem Schwerpunkt »Tod und Trauer« herausgebracht hat, landen in seinem elektronischen Briefkasten auch Pressemeldungen aus der Bestattungsbranche. Wie zum Beispiel von »Aeternitas« ein Hinweis auf Sonderangebote: »Ein Grab, das in jede Brieftasche passt.«
Ist aber Geld in der Brieftasche nicht doch angenehmer?
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Die Schlagzeile einer Pressemeldung der »Christoffel-Blindenmission« lautet »Noch sind 37 Millionen Menschen weltweit blind«.
Wir können natürlich nur bis zum Horizont gucken. Aber wer immer die Blinden so exakt gezählt hat, muss verdammt scharfe Augen haben.
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Angesichts der Auswirkungen der Flutkatastrophe möchte die Hilfsorganisation »Brot für die Welt« künftig die »Menschen weniger verwundbar machen«.
Aber warum will 'Brot für die Welt' die Menschen überhaupt verwundbar machen?
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»Eco Top Ten«, ein Projekt des Ökoinstituts in Freiburg, hat mit einer Informationskampagne zum Thema »Nachhaltiger Konsum« begonnen.
Aber warum soll man andauernd konsumieren?
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Per Fax ging uns die Pressemeldung der Kinderhilfsorganisation der Vereinten Nationen (UNICEF) zu, in der es heißt: »UNICEF ruft die Regierungen auf, Kinder in den Mittelpunkt des Kampfes gegen Armut und Unterentwicklung zu stellen«. Und ferner: »Armutsbekämpfung beginnt mit Kindern.«
Wäre es nicht besser, Kinder aus der Kampfzone zu nehmen? Und warum sollte man den Kampf mit Kindern beginnen? Es gibt doch schon viel zu viele Kindersoldaten.
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Die Pressestelle des Herder-Verlages kündigt die »Neuerscheinung von Kardinal Schönborn zum Eucharistischen Jahr« an.
Sollte der nicht besser der Wiederkunft des HERRN den Vorzug lassen?
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Der »Evangelische Entwicklungsdienst« (EED) hat sich einen »Rahmen für die entwicklungspolitische Förderung des Ressort I 2004 - 2008« ausgedacht.
Wir dachten immer, das Ressort I hätte entwicklungspolitische Förderung gar nicht mehr nötig.
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Das »Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung« lässt uns in einer Pressemitteilung wissen: »Entwicklungsministerium hält Flut-Zusagen an Vereinte Nationen ein.«
Ob die überhaupt eine weitere Flut wollen?
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Die »Friedrich-Ebert-Stiftung« hat zu einem Seminar zum Thema »Strafrecht für Journalisten« eingeladen.
Natürlich sind Journalisten manchmal sehr boshaft - allein schon, wenn sie solche Sottisen schreiben. Aber muss es deshalb gleich ein besonderes Strafrecht für Journalisten geben?
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