Lieber Tiere als Menschen?
Das größte Wildreservat der Welt soll sich auf einem Gebiet ausbreiten, das sich über drei Länder erstreckt - Südafrika, Mosambik und Simbabwe. Damit will man den Tierschutz verbessern, friedliche Beziehungen zwischen den benachbarten Ländern fördern und mehr Devisen aus dem Tourismus verdienen. Das klingt schön und gut. Doch es gibt keine Einigkeit darüber, wie die Bevölkerung dieses Gebietes an dem Projekt beteiligt werden soll.
von Johannes Dieterich
Das ging gerade noch mal gut. Als wir - vor rund einem Jahr - mit dem französischen Priester Jean Pierre Le Scour, dessen Missionsstation auf der anderen Seite des Limpopo-Flusses liegt, in dem Dörfchen Muvamba eintreffen, kommt unter den vom sonntäglichen Sorghum-Bier schon etwas aufgeputschten Dorfbewohner plötzlich der Verdacht auf, es handele sich bei uns um eine schlecht getarnte Regierungsdelegation, die die Umsiedlung der Bevölkerung vorbereiten wolle. Fast hätte Vater Le Scour den Sonntag, der mit einer Messe begann, als persönlicher Gefangener des Dorfältesten von Muvamba beendet - wenn nicht schließlich doch die Gebete des Priesters oder die Vernunft des noch nüchternen Vize-Dorfchefs die Oberhand gewonnen hätten. Widerwillig ließ man uns wieder ziehen.
Offensichtlich hatte der Missionar Recht, als er uns davon in Kenntnis gesetzt hatte, dass die Bewohner der zahlreichen am Flusslauf des Limpopos gelegenen mosambikanischen Dörfer angesichts der Berichte, ihre Heimat solle in einen gigantischen Tierpark umgewandelt werden, äußerst misstrauisch und nervös geworden seien. Im Nachbardorf Psitima, wo wir mit weniger Argwohn empfangen werden, teilt uns der Dorfälteste Alçao Baloyi mit: "Wir wissen, dass hier etwas geschehen soll. Wir wissen nur nicht was."
Erste Vorboten der unbekannten Zukunft sind allerdings schon da. Chief Baloyi führt uns zu einem Maisfeld, das wie nach einem Tornado-Angriff aussieht, und zeigt auf einen großen Haufen Dung, den die Eindringlinge hinterlassen haben: Elefanten. Fast jedes ihrer Felder hätten die Dickhäuter bereits heimgesucht, und selbst die Wasserpumpe sei kaputt, erzählt der Chief: Die Jumbos hätten mit dem Pumpenschlauch Jojo gespielt. Nette Bilder für ein National-Geographic-Video - für die Bewohner von Psitima eine Katastrophe. "Ohne Gewehre", klagt Baloyi, "sind wir vollkommen machtlos gegen sie."
"Nelson Mandelas Geschenk an das mosambikanische Volk", kommentiert Jean-Pierre Le Scour sarkastisch. Tatsächlich hat kein Geringerer als das südafrikanische Polit-Idol im Oktober 2001 in einem von Fernsehkameras aus aller Welt begleiteten Festakt das Tor des rund 50 Kilometer von Psitima entfernten Krügerparkes aufgeschlossen, um 30 Elefanten aus Südafrika nach Mosambik zu schleusen: Die symbolische Eröffnung des Great Limpopo Transfrontier Parks, der mit über 90.000 Quadratkilometern Fläche das größte Wildreservat der Welt werden soll - ein Gebiet, so groß wie Portugal. "Mein Brautgeschenk für Graça", merkte der mit der ehemaligen First Lady Mosambiks, Graça Machel, vermählte Ex-Präsident Südafrikas damals humorvoll an. "Hätte er sein Geschenk doch nur für sich behalten", sagt Pater Le Scour trocken.
Die Idee, den Krügerpark - eines der ältesten, tierreichsten und mit jährlich mehr als eine Million Besuchern populärsten Wildreservate der Welt - über die Grenzen Südafrikas hinaus nach Mosambik und Simbabwe zu einem riesigen Reich der Tiere auszuweiten, ist fast so alt wie die über hundertjährige Bewegung der Naturliebhaber selbst. Realistisch wurde sie allerdings erst, nachdem sich die Südafrikaner Mitte der neunziger Jahre des Apartheidregimes entledigt und den unerklärten Krieg gegen ihre Nachbarn beendet hatten. Inzwischen träumt der südafrikanische Milliardär und Gründer der Peace Park Foundation, Anton Rupert, bereits von endlosen wilden Weiten, die sich vom Kap bis Kairo und vom Atlantik bis zum Indischen Ozean erstrecken sollen - und die Regierungschefs im Süden Afrikas teilen seinen Traum.
Transfrontier Parks - grenzüberschreitende, weiträumige Wildtierreservate - sind derzeit hoch in Mode und sollen, zumindest im Südlichen Afrika, das althergebrachte Konzept der Nationalparks ablösen. Beim jüngsten Gipfel der Afrikanischen Union in Mosambik stand die Gründung solcher Transnationalparks ganz oben auf der Agenda: Sie sind auch Teil von Nepad, dem "Neuen Plan für die Entwicklung Afrikas", mit dem sich der Kontinent aus seiner chronischen Krise retten will. Realisiert wurde die Idee bereits in der Wüste Kalahari zwischen Südafrika, Botsuana und Namibia; geplant ist außer dem Limpopo-Park auch ein Fünf-Länder-Reservat zwischen Simbabwe, Sambia, Namibia und Botsuana sowie ein Transnationalpark zwischen Malawi, Tansania und Mosambik.
Zu Recht verweist der Kapstädter Ökologe John Hanks von der Naturschutzorganisation Conservation International auf die enormen Vorteile, die eine grenzüberschreitende Ausweitung der Tierparks mit sich bringe. Für die Wildtiere gelte ohnehin der Grundsatz "the bigger, the better" - je größer das Gebiet, das ihnen zur Verfügung steht, desto größer die Chance, dass sie Bedrohungen ihres Habitats ausweichen können. Für die Regierungen bedeuteten die grenzenlosen Reservate einen Anreiz zu gutnachbarlichen Beziehungen (die auch in diesem Teil der Welt nicht immer selbstverständlich sind) sowie einen zusätzlichen Kick für den Tourismus - der mit Abstand größten Devisenquelle im Südlichen Afrika. Schließlich profitiere auch die örtliche Bevölkerung von den Parks, vor allem in jenen Gegenden, die wegen geringer Niederschläge für die herkömmliche Landwirtschaft ungeeignet sind - und das sind weite Teile der Region. "Dieser dreifache Ansatz", schlussfolgert Hanks, "macht die Peace-Parks für die zukünftige Entwicklung Afrikas unverzichtbar."
Soweit die Theorie. Chief Baloyi beklagt jedoch, dass immer noch kein Mensch den Dorfbewohnern in Pitsima genau erläutert habe, was eigentlich passieren soll. Ein Vorwurf, der vom Distriktchef Armanda Mandeku Bule kategorisch zurückgewiesen wird: Die Regierung organisiere "täglich Treffen" mit den Dorfbewohnern, versichert der Chefe de Posto: "Wer etwas anderes behauptet, lügt."
Armanda Bule ist überzeugt, dass die Dorfbewohner auch sehr wohl wüssten, welchen Nutzen ihnen der neue Park bescheren wird - worin dieser Nutzen konkret bestehen wird, weiß der Distriktchef allerdings auch noch nicht so genau zu sagen. Bis heute gibt es keine Beschlüsse, wie die geschätzt 30.000 Menschen, die in dem eine Million Hektar großen Territorium auf mosambikanischer Seite leben, in das Park Projekt integriert werden oder welche Dörfer umgesiedelt werden sollen. Die "beste und einfachste Lösung" sei, Leute umzusiedeln, meint der Direktor der südafrikanischen Peace-Park-Stiftung, Willem van Riet: "Schließlich kommen Touristen nicht in einen Nationalpark, um zwischen Hühnern, Eseln und Dorfbewohnern umherzuwandern."
Nach Auffassung des Landschaftsschutzprofessors stellen Umsiedlungen kein unüberwindliches Problem dar. Mosambik sei "ein ziemlich leeres Land", in dem sich ohne Weiteres eine neue Heimat für ein paar tausend Bauern finden ließe. Tatsächlich hat der fast zwanzigjährige Bürgerkrieg unzählige Tote gefordert und die mosambikanische Bevölkerung kräftig dezimiert. Auch in dem heutigen Parkgebiet zwischen Limpopo und der Grenze zu Südafrika löschten Rebellen und Regierungstruppen nicht nur zahllose Menschenleben aus, sondern erlegten auch so gut wie jedes essbare Lebewesen, das ihnen vor die Flinte kam. Ein Flug über dieses Terrain sei ein Erlebnis, schwärmt Peacepark-Direktor van Riet: eine Million Hektar praktisch leeres Land!
Unten, am Boden, stellte sich die Wirklichkeit allerdings anders dar. Seit dem 1992 beendeten Bürgerkrieg seien zahlreiche Vertriebene in ihre Heimat zurückgekehrt, berichtet Nicole Domestikas vom Flüchtlingsforschungsprogramm der Johannesburger Witwatersrand-Universität. Ihre Organisation habe Hunderten von Familien bei der Wiederansiedlung zwischen Limpopo und Krügerpark assistiert. Von der Universität beauftragte Rechercheure fanden heraus, dass fast 90 Prozent der Bevölkerung keineswegs gewillt sind, ihre Dörfer zu verlassen - selbst wenn ihr Leben in dem trockenen Buschland Außenstehenden noch so armselig erscheinen mag. "Es stimmt, wir haben ein Problem, uns zu ernähren", räumt Chief Baloyi ein: "Aber es gibt bessere und schlechtere Zeiten. Und schließlich ist das unser Land."
In eingeschränktem Sinn jedoch, denn in Mosambik gehört das Land dem Staat. Und mit der Proklamation des Territoriums zum Naturreservat Ende 2001 hat die Bevölkerung sogar das Recht zur Bewirtschaftung des Bodens verloren. "Die Leute", schimpft Missionar Le Scour, "sind völlig auf die Gnade der Regierung angewiesen." Zwar sind sich die mosambikanische Regierung, die südafrikanische Peace-Park-Stiftung und der deutsche Hauptfinanzier des Parkprojektes, die Frankfurter Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), darin einig, dass es unter gar keinen Umständen eine Zwangsumsiedlung der Bevölkerung geben darf. Doch was die Alternative zur Umsiedlung des Homo Sapiens - zumindest in seiner nicht-touristischen Erscheinungsform - aus einigen Dörfern in dem grenzenlosen Paradies sein könnte, darüber herrscht auch zwei Jahre nach seiner offiziellen Eröffnung noch keine Einigkeit.
Fest steht bislang nur, dass der Park in drei Sektionen eingeteilt wird: Ein touristisch voll erschlossenes Kerngebiet, in dem Einheimische höchstens noch in touristischen Vorzeige-Dörfern werden leben können, ein schon heute so gut wie unbesiedeltes Buschterritorium, das auch in Zukunft menschlichem Zugriff völlig enthoben sein soll, und eine "Pufferzone" entlang des Limpopo-Flusses, wo Menschen und wilde Tiere einen Modus Vivendi finden sollen.
Doch wie? "Wie sollen wir denn friedlich mit Löwen und Elefanten leben?", hatte Chief Boloyi gefragt und auf die verwüsteten Felder gezeigt. Von Zäunen hält weder die entgrenzende Peace-Park-Stiftung etwas, noch ein gelegentlich aus Kanada anreisender KfW-Berater, für den eingezäunte Wildparks so etwas wie Nashörner mit abgesägten Hörnern sind.
An der Ostgrenze des Parkes entlang des Limpopo-Flusses werde man ganz ohne Zäune nicht auskommen, räumt KfW-Abteilungsdirektor Kurt Hildebrand ein. Wo die jedoch gezogen werden sollen, ohne entweder die Tiere oder die Menschen von der lebenswichtigen Wasserader auszugrenzen, darüber streiten sich die Geister noch. Sehr unterschiedliche Vorstellungen haben die Park-Planer auch von der Art und Weise, wie die rund 16.000 in der Pufferzone lebenden Mosambikaner vom Tierpark profitieren sollen. Dass ein oder zwei junge Männer pro Dorf zu Rangern ausgebildet werden, worauf die KfW voll Stolz verweist? Dass die bettelarmen Dorffrauen Grasmatten zum Verkauf an Touristen flechten? Oder wird die einheimische Bevölkerung nach einer festgelegten Quote (verkaufbare) Jagdlizenzen für die wilden Tiere bekommen und ihr Fleisch essen dürfen, während die Jäger deren Trophäen behalten oder die Dorfbewohner sie an Touristen verkaufen können, wofür Peacepark-Direktor van Riet plädiert? "Auf keinen Fall", sagt KfW-Mann Hildebrand.
Dabei gibt es in Afrikas sehr wohl erfolgreiche Modelle eines für beide Seiten ersprießlichen Verhältnisses zwischen Mensch und Tier. Im Kaoka-Land im Norden von Namibia nahm die Zahl der vom Aussterben bedrohten Wüsten-Elefanten drastisch zu, nachdem die Himbas an den Einnahmen aus dem Tourismus direkt beteiligt wurden. Im Süden von Simbabwe erhielt die parknahe Bevölkerung im Rahmen des weithin gepriesenen Campfire-Projekts nach einer festgelegten Quote Jagdlizenzen für Büffel oder Elefanten und konnte diese an Touristen verkaufen - worauf sich einstige Wilderer zu Wildhütern mauserten (ein Projekt, das wegen der politischen Unruhen in Simbabwe und des damit einhergehenden enormen Anstiegs der Wilderei inzwischen jedoch zum Erliegen gekommen ist). Und im Krügerpark wurde kürzlich die 1969 zu Gunsten einer Parkerweiterung enteignete Makuleke-Sippe am Parkmanagement beteiligt, auch wurde ihr das Recht eingeräumt, selber touristische Konzessionen zu vergeben. Wäre etwas Ähnliches nicht auch in Mosambik möglich? "Solche Projekte zu diskutieren und umzusetzen, braucht erfahrungsgemäß enorm viel Zeit", sagt Arrie van Wyk.
Und Zeit ist das letzte, was dem 44-jährigen Manager der vorläufigen Limpopo-Parkbehörde eingeräumt wird. Vor allem die südafrikanische Regierung und die Peace-Park-Stiftung drängen van Wyk, die Vorbereitung für die Parkerweiterung so schnell wie möglich voranzutreiben. Schließlich will der inzwischen 86-jährige Peace-Park-Finanzier Anton Rupert die Erfüllung seines Traums noch miterleben, und Südafrikas Tourismusminister Mohammed Valli Moosa braucht dringend ein Paradeprojekt für Nepad, das Steckenpferd seines Präsidenten Thabo Mbeki.
Mindestens "fünf bis sieben Jahre", seien nötig, um die Bevölkerung auf die neue Umgebung vorzubereiten und tragfähige Modelle für deren Teilhabe an dem touristischen Großprojekt zu entwickeln, meint der Johannesburger Parkberater David Grossmann. Eine Einschätzung, die von Arrie van Wyk geteilt wird: Es habe bereits Monate gedauert, um allein in der Gegend um das Städtchen Massingir im Zentrum des neuen Parkes das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen.
Auch Dr. Ralph Kadel, der in der Frankfurter KfW-Zentrale für den Great Limpopo Transfrontier Park zuständig ist, betont, man könne solch ein Projekt nicht binnen einer Frist von fünf bis sechs Jahren abschließen. Die KfW habe bereits ein weiteres Budget für einen zusätzlichen Planungshorizont von fünf bis sechs Jahren beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) beantragt.
Im August diesen Jahres soll der Entwurf eines Plans für die mögliche Umsiedlung von bis zu sechs Dörfern mit knapp 5000 Bewohnern bei der mosambikanischen Regierung eingereicht werden. Erst wenn deren Ministerrat zugestimmt hat, bedeutet das grünes Licht für die Verhandlung mit den Dorfbewohnern, denen unter anderem besseres Ackerland und volle Entschädigung angeboten werden müssen, damit sie freiwillig umziehen. Die mosambikanische Regierung kann dies jedoch erst entscheiden, wenn die Finanzierung dafür gesichert ist.
Südafrikanische Entscheidungsträger aber glauben, nicht länger warten zu können. Im September findet im südafrikanischen Durban der "Welt-Park-Kongress" statt, auf dem Tourismusminister Valli Moosa sein Prestigeprojekt einer globalen Öffentlichkeit vorstellen will. Immer massiver wird Manager van Wyk gedrängt, endlich Tatsachen zu schaffen und den Zaun zwischen dem Krügerpark und dem mosambikanischen Territorium einzureißen. So soll auch gleich das Problem der Elefanten-Überpopulation im Krügerpark gelöst werden: Dort drohen die inzwischen 9000 Dickhäuter das ökologische Gleichgewicht zu zerstören.
Als weiteres Motiv der Hast sieht Nicole Domestikas vom Flüchtlingsforschungsprogramm der Witwatersrand-Uni den Versuch, die wilden Tiere tun zu lassen, was sich die Politiker bislang nicht trauten: die Dorfbewohner aus dem Nationalpark zu verjagen. Hinter vorgehaltener Hand hätten einzelne Politiker und Peace-Park-Planer unumwunden eingeräumt, dass ihnen der Park ohne Menschen am liebsten wäre, erklärt die amerikanische Soziologin und betont: "Die Art und Weise, wie dieser Park an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei errichtet wird, ist eine Katastrophe."
Arrie van Wyk weiß jedoch, was Fehler in der Planungsphase auf lange Sicht bedeuten können. "Die Leute hier sind noch immer ausgezeichnete Jäger, und viele von ihnen haben aus der Zeit des Bürgerkriegs noch irgendwo ein Gewehr vergraben."
Sollten sie es irgendwann ausbuddeln, haben sie sogar den Segen ihres Seelsorgers Jean-Pierre Le Scour. Dem stehen seine menschlichen Schäfchen näher als die wilde Kreatur, weshalb er die Dorfbewohner ermuntert, im Bedarfsfall zum Gewehr zu greifen: "Ein gutes Büffel-Steak", stellt der Moralexperte kategorisch fest, "ist einem verwüsteten Maisfeld allemal vorzuziehen."
aus: der überblick 03/2003, Seite 69
AUTOR(EN):
Johannes Dieterich:
Johannes Dieterich ist Korrespondent der "Frankfurter Rundschau" im südlichen Afrika.